Einrichtungstipps: Das barrierefreie Badezimmer
30/03/2022Im Badezimmer bietet eine Barrierefreiheit nicht nur im jungen Alter einen hohen Komfort. Im Alter ist ein barrierefreies Badezimmer zum Erhalt der Selbstständigkeit und Sicherheit unerlässlich. Die Senioren heutzutage fühlen sich zwar mobiler und gesünder also vorige Generationen, jedoch lebt jeder Zehnte mit körperlichen Einschränkungen. Ein barrierefreies Badezimmer kann die Lebensqualität deutlich erhöhen. Wie sich solch ein Bad einrichten lässt, verrät dieser Ratgeber.
Das barrierefreie WC
Besonders der Gang zur Toilette ist ein sehr intimer Akt, der eng mit der Lebensqualität verbunden ist. Damit man dies so lange wie möglich selbstständig erledigen kann, empfiehlt sich die Anbringung von seitlichen Haltegriffen neben dem WC. Auch eine WC Dusche in Form eines Bidets ist hier sinnvoll.
Barrierefreies Waschen: Waschtische und Waschbecken
Barrierefreie Waschtische und Waschbecken haben im Idealfall eine Höhe von 80 bis 85 cm. Ausreichend Abstellfläche sollte vorhanden sein und die Armaturen unkompliziert bedienbar sowie leicht zu erreichen sein. Ein integrierter Brauseschlauch kann das Haarewaschen im Sitzen deutlich vereinfachen. Spiegel sollten so angebracht sein, dass man sich im Sitzen darin sehen kann.
Badewanne oder Dusche?
Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist ein Badewannenlift eine sehr große Erleichterung. Für Menschen, die sich noch gut selbstständig bewegen können, eignet sich eine barrierefreie Dusche, die fast schon bei jedem Neubau integriert wird und auch noch sehr stilvoll aussieht. Auch die Badewanne zur Dusche umbauen, zählt zu den effektiven und einfachen Möglichkeiten, das Bad barrierefrei zu gestalten.
Weitere Elemente für ein barrierefreies Bad
Schwellenfreiheit
Alle Bereiche im Badezimmer sollten schwellenfrei und bodeneben zugänglich sein. Dies gilt für die Dusche genauso wie für die Türschwellen. Um Stolperfallen zu vermeiden, sollten die nicht vermeidbaren Schwellen, mit entsprechenden Rampenmodulen ergänzt werden.
Rutschhemmende Flächen
Vor allem in einem Badezimmer können die Untergründe aufgrund von Nässe und Feuchtigkeit rutschig sein. Rutschhemmende Beläge geben hier mehr Sicherheit.
Sichere Oberflächen
Ein Unfall, Krankheit oder mangelnde Übung können die Feinmotorik schwer einschränken, dadurch wird es mühsam, sich irgendwo festzuhalten. Ein Abrutschen kann durch griffige Oberflächen vermieden werden. Drehbewegungen erfordern eine hohe Kraft, die eventuell nicht mehr vorhanden ist. Hier bieten sich Türdrücker statt Knauf an, ebenso Tast- oder Kippschalter statt Drehschalter.
Optimale Ausleuchtung
Um eventuelle Hindernisse gut erkennen zu können, sollte jeder Bereich des Badezimmers gut beleuchtet werden. Für Sehbehinderte wird die doppelte Beleuchtungsstärke empfohlen. Dabei sollte das Licht den Raum gleichmäßig und vor allem blendfrei ausleuchten.
Spezielle Türschlösser
Durch einen Sturz im Bad kann möglicherweise die Tür blockiert werden, daher ist es wichtig, dass die Türen sich nach außen öffnen lassen und auch das Schloss sich von außen öffnen lässt.
Wohlfühlfaktoren im barrierefreien Bad
Jeder fühlt sich in einem Bad mit frischer Luft, angenehmer Wärme und ohne Zugluft wohl. Allerdings spüren ältere Menschen schneller, wenn der Hautoberfläche die Wärme entzogen wird, deshalb sollten Handläufe, Stütz- und Haltegriffe und Türgriffe aus Materialien bestehen, die eine geringe Wärmeleitfähigkeit haben wie Nylon oder Holz. Für Bodenbeläge eignen sich Kork, Holz oder Teppichboden hervorragend.
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